Robo-Advisor-Vergleich 2024

Automatisierte Vermögensverwalter im Test

thomasbaer
| Anzahl Artikel: 75
Letzte Überarbeitung am 26. Februar 2024

Robo-Advisor machen deinen Vermögensaufbau einfach. Sie legen dein Geld automatisch an Kapitalmärkten an, um die beste Performance für dich zu erreichen. Sie orientieren sich bei der Anlagestrategie an deinem Lebensstil und passen ihre Algorithmen und Handelssysteme an deine Bedürfnisse an. Allerdings wächst der Markt mit der hohen Nachfrage stetig – hier kommen wir mit unserem Robo-Advisor-Vergleich ins Spiel, denn wir haben 27 unterschiedliche Systeme verglichen.

Robo-Advisor Vergleichsrechner

Euro
Euro
 
Vorteile
Service-
gebühr
Testsiegel
Evergreen
Robo Advisor
  • 10 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 1 €
  • 7 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 100 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 0 €
quirion
Robo Advisor
  • 22 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 30 €
UnitPlus
Robo Advisor
  • 8 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 1 €
Fidelity
Robo-Advisor
  • 7 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 500 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 50 €
froots
Vermögensverwaltung
  • 15 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1.500 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 150 €
growney
Robo Advisor
  • 11 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 500 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 25 €
  • 11 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 5.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 50 €
  • 16 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 500 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 1 €
  • 23 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 20 €
Ginmon
Robo Advisor
  • 10 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 50 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 50 €
  • 5 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 25 €
Openbank
Robo Advisor
  • 5 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 500 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 1 €
Whitebox
Robo Advisor
  • 23 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 5.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 5 €
comdirect
cominvest
  • 5 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 100 €
Smavesto
RoboAdvisor
  • 204 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 50 €
klimaVest
klimaVest
  • 1 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 10.000 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 0 €
* Werte für gewählten Zeitraum, die Berechnung erfolgt auf Basis der aktuellen Zinssätze vom 19.03.2024. Alle Angaben ohne Gewähr, © 2024 financeAds.net
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Die besten Robo-Advisor

Viele Anleger:innen schauen als Erstes auf die Kosten, wenn es um gemanagte Anlagen oder Robo-Advisor geht. Dieses Vorgehen birgt allerdings ein gewisses Risiko: Was bringt es, wenn bei einer Rendite von 2 Prozent p.a. nur 0,5 Prozent Kosten anfallen, bei einem Mitbewerber aber 1 Prozent Gebühren, allerdings bei einer Rendite von 5 Prozent? Die Gebühren sind bei einem Robo-Advisor keine Nebensächlichkeit, stehen aber auch nicht im Fokus. Wir schauen bei unseren Empfehlungen auf Aspekte wie die Anzahl der Strategien oder die Sparplanoptionen. Natürlich erfährst du in der Übersicht auch, welche Gebühren anfallen.

investify

investify, gegründet in Luxemburg, ist seit dem Jahr 2017 auch in Aachen mit einer Niederlassung vertreten. Das Unternehmen bietet seinen Kund:innen neben klassischen Anlagestrategien auch die Möglichkeit, sich themenorientiert aufzustellen. Seit dem Jahr 2016 verfügt investify über die notwendige Lizenz für Vermögensverwaltung der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) in Luxemburg. Damit ist es investify möglich, bei Bedarf aktiv die Portfolios von Kund:innen umzuschichten, beispielsweise beim Rebalancing.

Die wichtigsten Daten

  • Von Expert:innen entwickelte Basisanlage
  • Portfolio mit Themeninvestments individualisieren
  • Durch individuelle Beimischung unbegrenzte Anzahl von Anlagemöglichkeiten
  • Sparplan ab 50 Euro monatlich
  • Keine Mindestanlage
  • Vermögensverwaltungsgebühr ab 0,8 Prozent pro Jahr; unter 100.000 Euro 1 Prozent
  • ETF-Kosten 0,15 Prozent (Basisanlage)
  • Konto- und Depotführung bei der Baader Bank
Vorteile
  • Basisportfolios basieren ausschließlich auf kostengünstigen ETFs weltweit
  • Für die Individualisierung stehen mehr als 20 Themeninvestments zur Auswahl
  • Optimale Risikosteuerung über ETF
  • Die jährliche Vergütung beinhaltet auch die Kosten für An- und Verkauf der Fondsanteile
  • Durch die niedrigen Einstiegsgrößen auch für Neulinge oder Kund:innen mit kleinerem Budget geeignet
  • Persönliche Kundenbetreuung
Nachteile
  • Keine Junior- oder Gemeinschafsdepots

Evergreen

Evergreen hat seinen Sitz in Leipzig. Obwohl erst seit 2019 am Markt, verfügten die Gründer zu Beginn der Aktivitäten schon über 15 Jahre Erfahrung im Fondsgeschäft und der Risikosteuerung bei Banken. Evergreen wird von der BaFin reguliert und verfügt über die notwendige Lizenz gemäß § 32 Kreditwesengesetz für die Verwaltung von Finanzanlagen.

Ziel des Robo-Advisors ist es, möglichst kostengünstig und maximal transparent zu sein. Anders als andere Robo-Advisor investiert Evergreen die Kund:innengelder nicht in fremde ETFs oder klassische Investmentfonds, sondern ausschließlich in 2 eigene „hausgemachte“ Fonds. Die übliche Risikoneigung der Anleger:innen wird bei Evergreen um eine altersgerechte Einstufung der Kund:innen ergänzt. Die Anlagestrategie basiert folglich auf einem zweidimensionalen Modell.

Die wichtigsten Daten

  • Gegründet im Jahr 2019
  • Eingesetzte Fonds werden selbst gemanagt
  • Mindestanlagesumme 1 Euro
  • Unbegrenzte Anzahl an Unterdepots
  • 0,59 Prozent bos 0,90 Prozent Produktkosten
  • 0 Euro Depot- oder Transaktionskosten
  • Jeweils 10 verschiedene Anlageoptionen für aktives & passives Investieren
Vorteile
  • Risikoeinstufung sowohl anhand eines Risikoprofils als auch anhand des Alters
  • Ideal für Einsteiger:innen und Anleger:innen mit kleinem Geldbeutel, da Mindestanlagesumme nur 1 Euro
  • Minimale Kosten
  • Direktanlage der Kund:innengelder in Anleihen und Aktien
  • Kontinuierliche Risikoüberwachung
  • Anlagestrategien können jederzeit gewechselt werden
Nachteile
  • Wir konnten nichts Nachteiliges finden
Evergreen
Robo Advisor
  • 10 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 1 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 1 €
* Werte für gewählten Zeitraum, die Berechnung erfolgt auf Basis der aktuellen Zinssätze vom 19.03.2024. Alle Angaben ohne Gewähr, © 2024 financeAds.net
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Ginmon

Die Performance eines Robo-Advisors ist immer ein Thema. Du darfst aber nicht vergessen, dass es „solche und solche Jahre gibt“, heißt, ein Robo-Advisor, der in einem Jahr zum Überflieger wird, kann im nächsten Jahr nur noch Durchschnitt sein. Ginmon hat sich seit 2014 in der Szene als von der BaFin lizenzierter Vermögensverwalter etabliert. Die Frankfurter blicken auch schon auf eine Auszeichnung als Performance-Sieger im Dreijahresbereich zurück. Für uns zählt Ginmon auf jeden Fall zu den Empfehlungen bei Robo-Advisorn.

Die wichtigsten Daten

  • 10 Anlagestrategien zur Auswahl
  • Sparplan ab 50 Euro
  • Neuerdings keine Mindestanlagesumme mehr
  • Servicegebühr 0,75 Prozent pro Jahr
  • ETF-Gebühren 0,20 Prozent
  • 2 Prozent der Kund:inneneinlagen werden auf einem Konto als Liquiditätsreserve gehalten
  • Einlagensicherung bis 100.000 Euro durch die DAB-Bank
Vorteile
  • Wegfall der Mindestanlagesumme
  • Juniorkonto möglich
  • Anlagestrategie benötigt nur 5 ETFs für 10 Risikovarianten
  • Nur Aktien- und Anleihe-ETFs, keine spekulativen Rohstoffinvestments
  • Aktien-ETFs decken 10.000 Gesellschaften aus 47 Ländern ab
  • Anlagestrategie bezieht die Theorie von Markowitz mit ein
Nachteile
  • Es gibt Anbieter mit geringeren Gebühren
Ginmon
Robo Advisor
  • 10 Anlagestrategien
  • Einmalige Einlage möglich ab 50 €
  • oder Sparplan (mtl.) ab 50 €
* Werte für gewählten Zeitraum, die Berechnung erfolgt auf Basis der aktuellen Zinssätze vom 19.03.2024. Alle Angaben ohne Gewähr, © 2024 financeAds.net
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Zahlen in Kürze:

Laut Statista wird eine jährliche Wachstumsrate von 18 % bis 2025 für den Robo-Advisor-Markt erwartet.

Außerdem schätzt das Portal:

  • ca. 1,7 Billionen Euro Anlagevolumen (2021)
  • ca. 4.000 Euro Anlagevolumen pro Nutzer:in
  • 475 Millionen Nutzer:innen 2025 (geschätzt)
  • 819 Milliarden Euro Anlagevolumen allein aus den USA (2021)
  • 2,3 Billionen Euro erwartetes Transaktionsvolumen 2025

Robo-Advisor Test: Die wichtigsten Fakten

  • Robo-Advisor ist ein Begriff, den die öffentlichen Medien geprägt und vom englischen Robo-Advisory abgeleitet haben; ins Deutsche übertragen bedeutet es so viel wie Robo-Berater oder Roboter-Beratung.
  • Anleger:innen haben die Wahl zwischen Full-Service, Half-Service- und Self-Service-Robo-Advisorn. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale der Robo-Advisor sind die Art des Risikomanagements und der Service-Umfang.
  • Robo-Advisory-Technologie bietet Chancen und Risiken. Die Technik selbst ist neu und könnte eine Vermögensentwicklung positiv wie negativ beeinflussen.
  • Ein Robo-Advisor verspricht Einsteiger:innen eine professionelle Geldanlage, die sich bei einem längeren Anlagehorizont als profitabel erweisen sollte. Er bietet die Möglichkeit, frühzeitig und langfristig Vermögen für Kinder aufzubauen.
  • Die Steuersituation bei den digitalen Vermögensverwaltern unterscheidet sich nicht von der Besteuerung einer Eigenanlage. Kapitalerträge unterliegen der Abgeltungssteuer, wobei steuerliche Freibeträge nutzbar sind.

Was sind Robo-Advisor?

Robo-Advisor sind Bestandteil privater Vermögensberatung und in diesem Zusammenhang meist Anbieter von digitaler Vermögensverwaltung. Diese im allgemeinen Sprachgebrauch vielfach anzutreffende Definition greift etwas weit. Häufig stellt der Robo-Advisor lediglich eine digitale Kundenschnittstelle dar, die für die Ermittlung des persönlichen Anlage-Risiko-Profils verwendet wird. Erst danach beginnt der Prozess der eigentlichen Vermögensverwaltung. Entsprechend des Risikoprofils wird eine Anlagestrategie mit konkreten Anlageprodukten umgesetzt.

Näheres findest du in unserem Beitrag Was ist ein Robo-Advisor?

Privatanleger:innen können in von den Anbietern zusammengestellte automatisierte Online-Portfolios investieren, wobei deren persönliche Risikoneigung, der Anlagehorizont und der Umfang des Anlagevolumens berücksichtigt werden. Bei Anbietern wie Ginmon, Evergreen und investify können sie mit kleinen Kapitalbeträgen in vordefinierte Strategieportfolios investieren.

Vorteile von Robo-Advisorn

  • Dank der automatisierten Beratung und Verwaltung müssen sich Anleger:innen nicht selbst laufend um die Portfolio-Entwicklung kümmern
  • Nutzer:innen erzielen attraktive Renditen mit geringem Startkapital und etwas Börsengrundwissen 
  • Die Servicegebühren bewegen sich unter denen aktiv gemanagter Investmentfonds
  • Dank Online-Verfügbarkeit kann die Beratung eines Robo-Advisors jederzeit und ortsunabhängig in Anspruch genommen werden
  • Das Einrichten eines Robo-Advisor-Depots ist einfach und an wenige Bedingungen gebunden
  • Anbieter leisten umfangreichen Support (Chat, E-Mail, Telefon)

In unserem hierzu passenden Artikel Robo-Advisor: Vorteile und Nachteile gehen wir detaillierter auf dieses Thema ein.

Funktionsweise der digitalen Vermögensverwalter

Mit dem Robo-Advisor kannst du Geld automatisiert in Produkte unterschiedlicher Anlagelösungen investieren. Diese basieren auf gängigen Finanzmodellen, denen bestimmte Chance-Risiko-Verhältnisse zugrunde liegen. Ein Anlagevorschlag wird sich auf ein Anlageprodukt und eine Investmentstrategie beziehen, die für dich am geeignetsten ist. Dazu bedarf es deiner Mitwirkung.

Der Robo-Advisor benötigt Informationen zum jeweiligen Anlageverhalten und der Risikoneigung. Notwendige Angaben werden online mittels Fragebogen abgefragt. Auf der Grundlage dieser Angaben erstellt der Robo einen Anlagevorschlag.

Stimmst du der Aufteilung des Geldes auf die vorgeschlagenen Anlageklassen zu, beginnt das eigentliche Umsetzen dieses Portfolios. Die einzelnen Schritte sind:

  • Depot eröffnen
  • günstige Aktienfonds (ETFs) suchen
  • diese kaufen und verkaufen

Robo-Advisor-Arten

Robo-Advisor beschreiben im Allgemeinen eine automatisierte Anlageberatung und Vermögensverwaltung, wobei das jeweilige Service-Angebot variiert. Die Art des Risikomanagements und der Umfang der Leistungen sind dabei die größten Unterschiede.

Grob setzen sich Robos zusammen aus:

  • Finanzberatung
  • Anlage- / Finanzvermittlung
  • digitale Vermögensverwaltung

Risikomanagement

Das Risikomanagement entscheidet wesentlich über den Erfolg oder Misserfolg einer Kapitalanlage. Robo-Advisor versuchen mit dem Einsatz bestimmter Strategien und spezieller Software-Tools, Verlustrisiken zu minimieren und die Gewinne zu optimieren. Meist kommt das passive Risikomanagement zum Einsatz, in einigen Fällen ein aktives. 

Robo-Advisory ist relativ neu. Erfahrungswerte über einen längeren Zeitraum sind nicht verfügbar. Daher lässt sich keine absolute Aussage treffen, welche Strategie erfolgreicher ist.

Passive Robo-Advisor

Die Risikominimierung erfolgt hauptsächlich über die breite Streuung des Portfolios. Negative Entwicklungen einzelner Wertpapiere wirken nur in geringem Maße auf das Gesamtergebnis. Die Gewinne werden in erster Linie durch die Wertsteigerung der Titel am Markt bestimmt.

Die Software nimmt im Gegensatz zum aktiven Robo-Tool nicht ständig selbstständige Umschichtungen vor. Regelmäßige Anpassungen der Zusammensetzung des Portfolios (Rebalancing) haben das Ziel, das ursprüngliche Chance-Risiko-Verhältnis wiederherzustellen.

Beim passiven Risikomanagement geht es um langfristiges Investieren. Kursschwankungen werden vernachlässigt. Auf lange Sicht haben sich Märkte positiv entwickelt. Selbst nach stärkeren Einbrüchen hat sich die Wertsteigerung über kurz oder lang fortgesetzt.

Aktive Robo-Advisor

Ein aktiver Robo-Advisor hat den Markt ständig im Blick und schichtet Anlage-Portfolios mithilfe von Software-Tools selbstständig um. In die Software sind Risikomodelle und Risikokennzahlen eigearbeitet, auf deren Basis das automatische Umschichten geschieht. Sie soll unter Nutzung kurzfristiger Marktschwankungen ermöglichen, Wertpapiere zu einem günstigen Zeitpunkt zu kaufen oder mit Gewinn zu verkaufen.

Leistungen bei den Robos: Angebote von Self- bis Full-Service

Die Leistungen der Robo-Advisor gleichen sich bei den Basics weitestgehend. In unserem Robo-Advisor-Vergleich sind uns Unterschiede in den Details aufgefallen, die sich aus der Art der Zulassung bzw. Lizenzierung ergeben. Die Zulassung entscheidet wesentlich darüber, welche Leistungen ein Robo-Advisor erbringt bzw. anbieten darf.

Ein Anbieter mit Zulassung als Vermittler nach § 34f Gewerbeordnung ist auf das Präsentieren von standardisierten Portfolios beschränkt. Als Makler muss er mit einem lizenzierten Dritten, beispielsweise einer Partnerbank, zusammenarbeiten. Anleger:innen müssen empfohlene Anpassungen selbst in die Wege leiten.

Ein Finanzportfolioverwalter mit BaFin-Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz ist befugt, auf der Grundlage einer Analyse von Kund:innenvorgaben notwendige Entscheidungen allein zu treffen und umzusetzen. Vom Robo-Advisor sind die von Kund:innen gemachten Vorgaben den Entscheidungen zugrunde zu legen.

Self-, Half- und Full-Service-Robo-Advisor bieten Leistungen auf verschiedenen Serviceniveaus an. Je nachdem, in welchem Umfang der Robo-Advisor für Anleger:innen tätig werden soll und aufgrund von Befugnissen und Lizenzen darf.

Full-Service-Robos

Full-Service-Robos warten mit dem breitesten Service-Angebot auf und bieten eine umfassende digitale Vermögensverwaltung. Ausgestattet mit einer Lizenz nach § 32 Kreditwesengesetz dürfen sie Anlageberatung betreiben, Geldanlagen vermitteln und Anlageprodukte künftig selbstständig verwalten. Für Umschichtungen der Anlage braucht es nicht die Erlaubnis der Kund:innen. Das Geld der Anleger:innen wird in einem Depot der Partnerbank aufbewahrt.

Hinweis

Die Leistungen eines Full-Service-Robo-Advisors beschränken sich nicht auf das automatisierte Portfoliomanagement. Der Robo-Anbieter regelt alles andere Notwendige für die Kund:innen, darunter Depot- und Kontoführung, Berichterstellung, Rebalancing, Steueroptimierung, Produktauswahl und -überwachung. Anleger:innen haben mit all dem nichts direkt zu tun.

Half-Service-Robos

Ein Half-Service-Robo erstellt Anlagevorschläge für ein Depot, die nur mit Zustimmung der Anleger:innen wirksam werden. Das gilt auch für eventuelle spätere Umschichtungen. Der Robo ist als Anlage- und Finanzvermittler nach § 34f Gewerbeordnung tätig, der die Geldanlage an einen Dritten vermittelt. Die Aufgaben bestehen darin, Kund:innen zu werben, notwendige Dokumente einzuholen und den Kund:innenservice abzusichern. Die Betreuung der Anlagegeschäfte und Verwaltung der Kund:inneneinlagen liegt in der Hand einer lizenzierten Partnerbank.

Self-Service-Robo-Advisor

Self-Service-Robos beschränken sich auf reine Finanzberatung und sind eher Tippgeber als Vermögensverwalter. Zu den Leistungen gehört in erster Linie die Bereitstellung eines Tools, welches Anwender:innen dabei hilft, ein für sie passendes Portfolio zu ermitteln. Die Umsetzung erfolgt als Eigeninvestment. Anleger:innen kaufen die vorgeschlagenen ETFs oder andere Wertpapiere im eigenen Depot selbst. 

Self-Service-Robo-Advisor sind zu empfehlen, wenn du deine Geldanlage selbst vornehmen möchtest und kannst. Um die Abwicklung und eventuelle spätere Optimierungen musst du dich dann selbst kümmern.

Hinweis

Die meisten Robo-Advisor-Anbieter in Deutschland haben sich auf das Portfoliomanagement spezialisiert. Als regulierte Vermögensverwalter (Finanzportfolioverwalter) übernehmen sie die Geldanlage vollständig. Sie können im Gegensatz zu reinen Anlageberatungen und Finanzvermittlungen Anlageentscheidungen für ihre Kund:innen gemäß des gewünschten Risikoniveaus und der Anlageklassen übernehmen.

Anlageklassen bei Robo-Advisorn

Bei Robo-Advisor-Produkten werden mehrere Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Geldmarkt bei Anlagelösungen bzw. der Risikoklasse berücksichtigt. Anleger:innen haben bei Anlageprodukten meist die Wahl zwischen sicherheitsorientiert, ausgewogen, renditebezogen und chancenorientiert. Aus der Wahl des Risikotyps bestimmt der Robo, in welche Anlageklassen Kund:innengeld wie investiert wird. ETFs gehören zu den bevorzugten Anlageprodukten, wobei Anleihen und Geldmarktfonds je nach Risikoprofil den Aktienanteil ergänzen.

Wichtig

Mit höherer Risikoklasse steigt die Aktienquote. Bei einer chancenorientierten Investmentstrategie kann das Portfolio zu 100 Prozent aus Aktien gebildet sein. Bei einem sicherheitsorientierten Portfolio bzw. Anlageprodukt mit niedrigster Risikoklasse ist der Aktienanteil gering und besteht zum Beispiel aus höchstens 10 Prozent. Den Rest teilen sich defensivere Anlageinstrumente wie Anleihen und Geldmarkt.

Robo-Advisor-Gebühren: Robos mit und ohne Servicegebühr

Im Vergleich zu menschlichen Bankberater:innen wird dich eine Anlage per Robo-Advisor bedeutend weniger Geld kosten. Völlig kostenfrei gibt es den Anlageservice jedoch nicht. In unserem Robo-Advisor-Vergleich zeigt sich, dass der Umfang der Gebühren sich je nach gewähltem Anbieter unterscheidet, wobei der investierte Betrag eine Rolle spielt. Bei höherer Anlagesumme sind die Kosten vielfach günstiger. Wenn du bei einem Robo-Advisor mit einem kleineren Betrag starten möchtest, lohnt sich ein Blick auf die Gebühren insgesamt.

Die typischen Gebühren eines Robos sind die Servicegebühr (Verwaltungskosten) und die Produktgebühr (Fondskosten). Weitere mögliche Gebühren sind Performancegebühren und Spread-Kosten.

  • Die Verwaltungsgebühren der Robo-Advisor reichen von 0 bis 1,5 Prozent (FollowMyMoney & Evergreen 0,00% p.a., quirion 0,48% p.a., growney 0,68% p.a., Scalable Capital 0,75% p.a. oder Whitebox 0,93% p.a.). Häufig kommt zur Servicegebühr eine weitere Fondsgebühr (0,05% bis 0,85%) hinzu, die beim jeweiligen Investment direkt mit verrechnet wird. 
  • In der Servicegebühr können Transaktions-, Fonds- oder Spread-Gebühren wie bei Openbank oder Smavesto bereits enthalten sein. Performance-Gebühren sind eher selten anzutreffen.

Unser Artikel Robo-Advisor Kosten durchleuchtet das Thema der Gebühren für dich und geht tiefer ins Detail.

Hinweis

Geringe Servicegebühren bedeuten mehr Rendite. Eine generelle Empfehlung zu optimalen Gebühren lässt sich nicht geben, da die Portfolios unterschiedlich strukturiert sind und Anbieter unterschiedlich umfangreichen Aufwand betreiben. Bei Anlageprodukten mit hohem Risiko sind die Chancen auf Rendite höher. Eine Servicegebühr über 0,50 Prozent könnte gerechtfertigt sein. Bei einem sicherheitsorientierten Portfolio sollte sie weit darunter liegen. Letztlich muss das Gesamtpaket stimmen.

Voraussetzungen für die Nutzung

Die Voraussetzungen für die Nutzung eines Robo-Advisor-Angebotes sind mit denen einer Girokonto-Eröffnung oder einer Wertpapierdepot-Einrichtung vergleichbar. Gewisse Unterschiede gibt es bei den Robos selbst.

Zu den Voraussetzungen für die Nutzung gehört, dass Kund:innen…

  • EU-Bürger:innen oder Staatsbürger:innen weiterer EWG-Länder (Schweiz, Island, Norwegen) sind
  • volljährig sind
  • im Besitz eines gültigen Personaldokumentes (Personalausweis, Reisepass) sind
  • den Identifikationsprozess erfolgreich abgeschlossen haben

Mindestanlage als wesentliche Nutzungsvoraussetzung

Ein wesentliches Detail betrifft die Anforderungen an eine Mindestanlage. Nutzer:innen können zwischen Einmalanlage und Sparplan wählen. Die Mindestrate beim Sparplan beginnt im Durchschnitt bei 50 Euro. Einige Anbieter erlauben geringere Sparraten von 25 oder 1 Euro.

Für eine Einmalanlage reichen die Anforderungen von minimal bis erheblich. Häufig beträgt die Mindestanlage 500 bis 1.000 Euro. Einige Anbieter verlangen mehrere Tausend Euro. Das können 10.000 oder auch 100.000 Euro sein.

Wichtig

Sollte der Depotwert aufgrund von Kursschwankungen unter den Mindestanlagebetrag fallen, brauchst du kein Geld nachzuschießen. Teilauszahlungen darfst du vornehmen, soweit sie die vorgeschriebene Mindestanlage nicht beeinflussen. Die Lösung in diesem Fall wäre die Kündigung des Vertrages und die Auszahlung des gesamten Anlagebetrages.

Die Eröffnung des Depots erfolgt unmittelbar nach Abschluss der Kund:innen-Identifikation. Die Identifizierung findet entweder bei Mitarbeiter:innen einer Filiale der Deutschen Post per Postident-Verfahren oder bequem per Videochat vom Smartphone oder Tablet aus per VideoIdent-Verfahren statt. Wird ein Reisepass bei der Depoteröffnung verwendet, ist die aktuelle Adresse mittels aktueller Meldebescheinigung zu belegen.

Nachdem die Einzahlung auf dem Verrechnungskonto verbucht wurde, beginnt der Robo mit dem Umsetzen der Anlagestrategie.

Hinweis

In der Regel lässt sich mit einem Robo-Advisor-Account nur ein Depot eröffnen. Keine Selbstverständlichkeit ist das Depot für Minderjährige oder ein Gemeinschaftsdepot. Teilweise werden diese Depotmodelle nicht aktiv beworben. Wende dich im Zweifelsfall direkt an den Kund:innensupport des gewünschten Robo-Advisors.

Ermittlung eines Risikoprofils

Zur Ermittlung deines persönlichen Anlage- und Risikoprofils füllst du online einen Fragebogen aus. Zu beantworten sind Fragen zum Investitionsbetrag, Anlagehorizont und zur Risikobereitschaft.

Weitere benötigte Angaben betreffen die finanziellen Verhältnisse, den Investitionszweck sowie mögliche Wertpapiererfahrungen. Während sich der eine Robo-Advisor mit der Kenntnisnahme von Informationen zum Wertpapierhandel und der Risikohinweise begnügt, erwartet ein anderer eine mindestens 2-jährige Erfahrung mit Wertpapieranlagen.

Mithilfe der erfassten Daten wird durch den Algorithmus dein persönliches Anlageprofil ermittelt. Auf dieser Grundlage wird ein passendes Produkt zur Anlagestrategie bzw. ein Produktportfolio vorgeschlagen.

Hinweis

Du bist nicht verpflichtet, den anhand des ermittelten Risikoprofils erstellten Anlagevorschlag anzunehmen. Du darfst eine Anlagestrategie mit niedrigerer Risikoklasse wählen. Den Wechsel in eine höhere Klasse wird der Robo-Advisor meist mit dem Hinweis ablehnen, dass diese Strategie vom ermittelten Risikoprofil abweicht. Du kannst versuchen, den Robo-Advisor mit dem Ändern deiner Angaben von einer höheren Risikobereitschaft zu überzeugen und zu einem neuen Anlagevorschlag zu veranlassen.

Gut zu wissen: Chancen und Risiken

Bei der Finanzkrise im Jahr 2008 haben etliche Anleger:innen viel Vermögen verloren, weil sie den Vorschlägen ihrer Berater:innen gefolgt sind. Mit Robo-Advisery können sie ihre Finanzgeschäfte einer nicht provisionsorientierten und künstlichen Intelligenz anvertrauen.

Chancen

  • Kostenvorteile durch Einsatz der IT-Systeme
  • Software-Tools sind schneller und besser informiert
  • Einfacher Zugang online für Kund:innen
  • Rationalere Entscheidungen ohne Einfluss persönlicher Beziehungen
  • Transparenz der Anlageprozesse durch Online-Dokumentation
  • Vermögensaufbau über längeren Zeitraum im diversifizierten Portfolio

Risiken

  • Risiko durch Kursschwankungen bis hin zum Totalverlust
  • Keine Beratung bei internetbasierter Vermögensverwaltung 
  • Interessenkonflikte nicht gänzlich auszuschließen
  • Fehlen verlässlicher Erfahrungswerte (Rendite oder Bewältigung von Krisenfall)
  • Intransparenz bei Kosten und Gebühren
  • Fehlerhafte oder manipulierte Tools

Die digitale Geldanlage per Robo-Advisor verspricht mindestens marktübliche Profite. Viele Anleger:innen treffen ihre Entscheidung nach dem Motto: „Mach mich reich, Robo!“ Die Robo-Methode ist neu – Technik und Programme sind möglicherweise nicht fehlerfrei. Neben all den Chancen der automatisierten digitalen Geldanlage sollten mögliche Risiken nicht komplett ausgeblendet werden.

Für wen eignen sich die Robos?

Grundsätzlich kann ein Robo-Advisor fast allen Anleger:innen empfohlen werden. Die Robos bieten Anlagekonzepte für unterschiedliche Risikoprofile.

  • Du solltest ein gewisses Grundverständnis für den Finanzmarkt mitbringen und bereits von Aktien, Indexfonds oder Rendite gehört haben.
  • Du musst bereit sein, Risiken einzugehen. Investierst du Geld am Finanzmarkt, können Verluste bis zum Totalverlust entstehen. Hinzu kommt, dass die Robo-Advisor-Technologie neu ist. Es fehlen langjährige Erfahrungswerte.
  • Geldanlagen mithilfe eines Robo-Advisors solltest du nicht mit dem Ziel kurzfristiger Gewinnerzielung verbinden. 5 Jahre, besser noch 10, solltest du als Mindestanlagedauer einkalkulieren.
  • Geld, welches du beim Robo-Advisor investierst, sollte zu deiner freien Verfügung stehen und nicht aus deinem Grundeinkommen stammen. Halte Teile deiner Ersparnisse immer als finanzielle Notreserve vor.

Möchtest und kannst du für deine Geldanlage Zeit investieren, dann ist ein Robo ideal. Du solltest bereit sein, für den Service eine Gebühr zu zahlen.

Wenn du dich näher mit der Thematik befassen und herausfinden möchtest, ob Robo-Advisor für dich infrage kommen, dann schau dir gerne unseren Ratgeberartikel Für wen lohnen sich Robo-Advisor (nicht)? hierzu an.

Selbst investieren vs. Robo-Advisor: Wo liegen die Unterschiede?

Die Beantwortung der Frage „Selbst investieren oder per Robo-Advisor?“ hängt davon ab, ob du dir das Eigeninvestment zutraust oder nicht. 

Viele Robo-Advisor setzen bei der Produktauswahl und Portfoliostrategie auf finanzmathematische Algorithmen und automatische Handelssysteme. Sie wählen automatisiert aus mehr als 2.000 ETFs und 10.000 Aktien sowie einer Vielzahl weiterer Wertpapiere geeignete Anlageprodukte aus. Eine Software, die dies bewerkstelligen kann, ist nicht billig zu haben. Für Anleger:innen ist es nicht einfach möglich, Anlagestrategien eines Robo-Advisors selbst nachzubauen. 

Der Robo-Advisor aktualisiert regelmäßig die Produktauswahl und führt ein systematisches Rebalancing durch. Du brauchst dich um nichts weiter zu kümmern und ersparst dir unnötige Fehler, die du bei einer Wertpapieranlage machen könntest.

Selbst in ETFs investieren

Solltest du selbst investieren wollen oder können, stellt sich dir das Problem von ausreichend Zeit und Lust, um das Portfolio selbst einzurichten und zu verwalten. Emotionales Handeln ist dabei ebenso schädlich wie Leichtsinnigkeit in guten Marktphasen. Du brauchst Disziplin, um in schlechten Phasen durchzuhalten.

Nicht jede Robo-Advisor-Investmentstrategie beruht auf Hunderten von ETFs. Du kannst ein Portfolio aus 5 bis 10 ETFs selbst anlegen. Dazu musst du die Fonds in Eigenregie erwerben oder per ETF-Sparplan investieren. Führt der Robo ein Rebalancing aus, stellst du dein Portfolio entsprechend um. Das gilt auch für die Wiederanlage von Ausschüttungen. Startest du beim Robo einen Sparplan mit Sparrate, hält dich der Anbieter immer auf dem Laufenden. Du weißt jederzeit, was für einen Strategienachbau zu tun ist.

Tipp

Ein weltweit diversifiziertes Portfolio lässt sich mit 5 bis 6 breit gefassten ETFs einrichten. Ein Eigeninvestment erfordert dann, dass du dich um Rebalancing und die Wiederanlage von Ausschüttungen kümmerst. Ein Robo-Advisor bietet Börsenneulingen auf einfache Art eine professionelle und profitable Geldanlage bei einem längeren Anlagehorizont.

Robo-Advisor-Vergleich: Robos für Kinder

Frühzeitig mit dem Vermögensaufbau für den Nachwuchs zu beginnen, ist empfehlenswert und lohnt sich. Robo-Advisor bieten beispielsweise mit einem Sparplan eine einfache Möglichkeit zum Vermögensaufbau.

In der Vergangenheit haben deutsche Aktien durchschnittliche Renditen von über 7 Prozent erzielt, bei US-Aktien liegen sie noch darüber. Vergangene Erträge sind zwar keine Zukunftsgarantie, doch als Orientierung für eine Ertragsschätzung gut zu gebrauchen. 

Pro Kind werden monatlich etwa 200 Euro Kindergeld gezahlt. Werden 100 Euro in einen monatlichen Sparplan eingezahlt, entsteht bei einer Anlagezeit von 18 Jahren und einer Rendite von 3 Prozent ein Endguthaben von 28.000 Euro. Bei gleicher Sparrate und 5 Prozent Rendite wären es knapp 35.000 Euro. 

Du hast die Wahl zwischen einem Robo-Advisor-Depot auf eigenen Namen oder den Namen des Kindes. Beide Varianten haben gewisse Vor- und Nachteile.

Depot auf Namen des Kindes

Vorteile: Einer der Vorteile hierbei sind steuerliche Freibeträge (Sparerpauschbetrag, steuerlicher Grundfreibetrag), die wie bei Erwachsenen auch für Kinder gelten. Damit sollte der Großteil der Kapitalerträge steuerfrei bleiben. Das Anlagevermögen gehört dem Kind, welches mit Erreichen der Volljährigkeit die volle Verfügungsgewalt erhält. 

Nachteile: Zu den Nachteilen gehört, dass die Eröffnung eines Kinderdepots der Zustimmung aller Erziehungsberechtigten bedarf. Eine Geburtsurkunde ist einzureichen. Der Anspruch auf BAföG entfällt, wenn das Anlagevermögen 8.200,00 Euro übersteigt. Die kostenlose Familienversicherung fällt weg, sobald die Jahreseinnahmen plus Sparerpauschbetrag 6.441,00 Euro oder die monatlichen Erträge aus dem ETF-Sparplan 536,75 Euro übersteigen.

Depot auf eigenen Namen

Vorteile: Die Kontoeröffnung ist einfach. Einkommen aus dem ETF haben bezüglich BAföG und Familienversicherung keine unmittelbaren Auswirkungen.

Nachteile: Einer der Nachteile ist der Wegfall steuerlicher Vergünstigungen. Zusätzliche Freibeträge des Kindes können nicht genutzt werden.

Hinweis

Kinder können mit dem Depot eines / einer Erziehungsberechtigten versorgt werden. Das Depotvermögen kann dem Kind im Rahmen einer Schenkung (§7 ErbStG) übertragen werden. Die Alternative ist das Eröffnen eines zusätzlichen Depots auf den Namen des Kindes. Nicht jede digitale Vermögensverwaltung bietet die Depoteröffnung für Minderjährige an. Zu den Robo-Advisor-Anbietern mit einem Kinder- bzw. Junior-Depot gehören unter anderem Oskar, Evergreen, Quirion, Ginmon und Scalable Capital.

Steuersituation bei den digitalen Vermögensverwaltern

Steuerpflichtige Personen in Deutschland, die Erträge aus Kapitalanlagen erzielen, müssen Abgeltungssteuer zahlen. Bei Kapitalerträgen handelt es sich unter anderem um Ausschüttungen oder den Gewinn aus dem Verkauf von ETFs. 

Die Höhe der Abgeltungssteuer liegt seit der Einführung im Jahr 2009 bei 25 Prozent. Der Steuerbetrag erhöht sich unter Umständen noch um Solidaritätszuschlag oder Kirchensteuer. Die maximale Steuerbelastung erreicht damit fast 28 Prozent. Die Abgeltungssteuer wird von einer deutschen Depotbank direkt einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.

Beim Robo-Advisor kommt es infolge von Rebalancing (Umschichtung) regelmäßig zum Verkauf von ETFs. Dabei entstehen häufig steuerrelevante Gewinne. Die zur Verfügung stehende Liquidität für einen erneuten ETF-Kauf verringert sich, da die Depotbank die Abgeltungsteuer einbehält. 

Thesaurierende ETF-Erträge werden pauschal und nicht laufend besteuert. Ein Teil der Steuerlast für ausgeschüttete Erträge verschiebt sich in die Zukunft. Damit steht mehr Liquidität für eine Wiederanlage zur Verfügung.

Bei der steuerlichen Belastung (Quellensteuer und Doppelbesteuerungsabkommen) spielen das Fondsdomizil des ETFs und der nachgebildete Index eine Rolle. Ein guter Robo-Advisor wird die für Anleger:innen günstigsten ETFs auswählen.

Sparerpauschbetrag & Freistellungsauftrag

Private Anleger:innen müssen dank des Sparerpauschbetrages nicht ihre kompletten ETF-Erträge versteuern. Die steuerlichen Regelungen sehen eine Freistellung jährlicher Kapitaleinkünfte in einer Höhe von bis zu 801 Euro (Single & Einzelveranlagung) vor.

Wenn deine Kapitalerträge pro Jahr weniger als 801 Euro betragen, zahlst du als Einzelperson keine Abgeltungssteuer. Der steurerliche Freibetrag für Kapitaleinkünfte verdoppelt sich bei Zusammenveranlagung (Verheiratete, anerkannte Partnerschaften) auf 1.602 Euro. Kindern steht gleichfalls der Freibetrag zu, der im Rahmen eines Kinderdepots ausgenutzt werden kann. Der Kinder-Freibetrag gilt wie bei Einzelveranlagung in Höhe von 801 Euro pro Kind.

Ein Freistellungsauftrag bei der Depotbank verhindert, dass eine fällige Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge innerhalb der Freigrenzen des Sparerpauschbetrages abgeführt wird. Der Freibetrag kann auf mehrere Banken bzw. Depots beispielsweise in 400 Euro und 401 Euro aufgeteilt werden. Freistellungsaufträge können während eines Steuerjahres jederzeit bis zum Maximalbetrag von 801 Euro angepasst werden.

Stellst du keinen Freistellungsauftrag, lässt sich zu viel gezahlte Abgeltungssteuer über die jährliche Einkommenssteuererklärung zurückholen. Ein Überschreiten des steuerlichen Freibetrages für Kapitaleinkünfte führt nicht automatisch zur Steuerpflicht bzw. Zahlung der Abgeltungssteuer. 

Allen steuerpflichtigen Bürger:innen in Deutschland steht im Jahr 2021 ein steuerlicher Grundfreibetrag von 9.744 Euro zu. Erträge unterliegen nur dann der Abgeltungssteuer, wenn sie über 10.581 Euro liegen. Dieser Freibetrag setzt sich aus Grundfreibetrag, Sonderausgabenpauschbetrag (36 Euro) und Sparerpauschbetrag zusammen. Das gilt auch für Kapitalerträge aus einem Kinderdepot beim Robo-Advisor.

Tipp

Erkundige dich beim Robo-Advisor über die Vorgehensweise bezüglich der Handhabung der Abgeltungssteuer und steuerlichen Optimierungsmöglichkeiten. Bei einem nicht ausgeschöpften Freistellungsauftrag könnte der Verkauf von ETFs und der dabei realisierten Kursgewinne für bestmögliche Auslastung des Sparerpauschbetrages sorgen. Aus steuerlicher Sicht ist das günstiger als eine Versteuerung aller kompletten Erträge in der Zukunft.

Fazit des Robo-Advisor-Vergleichs: Einfach & automatisiert Vermögen bilden

Mit dem Internetzeitalter sind neue Formen der Geldanlagen entstanden. Mithilfe digitaler Kund:innenschnittstellen funktioniert Geld anlegen praktisch auf Knopfdruck.

FinTechs haben sich aufgemacht, das Bankgeschäft zu revolutionieren. Die Entwicklung von Software und Apps zur Automatisierung der Vermögensanlage und -verwaltung stellt dabei einen Schwerpunkt dar. 

Ein Robo-Advisor bietet eine professionelle Geldanlage mit auf lange Sicht guten Renditen. 

Den Gebühren der digitalen Vermögensverwaltungen steht meist ein Mehrwert gegenüber. Die Produktauswahl wird regelmäßig aktualisiert. Das Anlagemodell folgt wissenschaftlichen Grundsätzen. Das Portfolio unterliegt einer systematischen Umschichtung (Rebalancing). Anleger:innen müssen sich um nichts weiter kümmern. Sie vermeiden jegliche Fehler, die ein/e Privatanleger:in machen könnte.

Häufige Fragen zum Thema Robo-Advisor

Kann ich die Strategien einfach selbst nachbauen?

Viele Robo-Advisor arbeiten auf der Grundlage finanzmathematischer Algorithmen und automatischer Handelssysteme. Eine solche Software ist nicht nur teuer, sondern teilweise sehr komplex. Daher ist es für Anleger:innen nicht ohne Weiteres möglich, die daraus resultierenden Strategien einfach selbst nachzubauen. Arbeitet der Robo-Advisor allerdings beispielsweise nur mit 5 bis 10 unterschiedlichen ETFs, könnten Anleger:innen diese Fonds natürlich ebenso in Eigenregie erwerben. Es ist also durchaus möglich, die Strategie vollständig oder in größerem Umfang auf eigene Faust zu realisieren.

Wie schnell komme ich an mein Geld?

Robo-Advisor arbeiten zu 90 Prozent entweder mit ETFs oder aktiv gemanagten Fonds, bei denen die Fondsanteile jederzeit veräußert werden können. Es gibt für gewöhnlich weder Bindungsfristen für das Kapital noch zu beachtende Kündigungsfristen. Daher ist es bei den weitaus meisten digitalen Vermögensverwaltern so, dass Anleger:innen ihr Geld täglich abrufen können. Es kann lediglich einige Tage dauern, bis der Verkauf der Fondsanteile abgeschlossen ist.

Wie setzen Robo-Advisor eine Anlagestrategie um?

In der Regel liegen der Anlagestrategie Finanzmodelle zugrunde, die ein bestimmtes Verhältnis von Aktien zu Anleihen widerspiegeln. Umgesetzt wird die Strategie entsprechend des jeweiligen Anlage-Risiko-Profils von konservativ bis chancenreich. Dabei wird der Aktienanteil oder der Anleiheanteil höher oder geringer ausfallen. Anlagestrategien basieren meist auf börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Mit ETFs lässt sich eine breite Diversifikation sicherstellen. Ein aktives Fondsmanagement wird für das Abbilden unterschiedlichster relevanter Indizes nicht benötigt.

Wie finden Robo-Advisor die richtige Anlagestrategie für mich?

Wer bei einem Robo-Advisor investieren möchte, muss eine Reihe von Fragen beantworten, die dem Bestimmen des persönlichen Rendite-Risiko-Profils dienen. Auf Basis der Antworten erstellt der Anbieter einen Anlagevorschlag passend zur persönlichen Anlagestrategie.

Kann ich meine Anlagestrategie beim Robo-Advisor wechseln?

Ja, du kannst deine Anlagestrategie beim Robo-Advisor jederzeit wechseln. Dazu musst du in der Regel einen entsprechenden Auftrag (Wechselformular) erteilen. In diesem Zusammenhang musst du dir über die Änderung deiner Anlage-Risiko-Klasse bewusst sein. Durch einen Strategiewechsel kann es zum Verkauf von ETFs oder Fonds kommen, was steuerliche Auswirkungen nach sich ziehen kann.

Ist ein Depotübertrag bei Robo-Advisorn möglich?

Du kannst ein Depot oder einzelne Wertpapiere abhängig vom jeweiligen Anbieter in ein neues Robo-Advisor-Depot übertragen. Der neue Depotanbieter würde auf deinen Auftrag hin den Verkauf übertragener Wertpapiere vornehmen.

Bei den Robo-Advisorn, die sich auf Anlagestrategien spezialisiert haben, ist das Integrieren „anlagestrategiefremder“ ETFs oder Fonds nicht möglich. Du könntest dein altes Depot kündigen, dir das dort befindliche Kapital auszahlen lassen und es anschließend in dein neues Robo-Advisor-Depot einzahlen.

Ist mein Geld bei Robo-Advisorn sicher angelegt?

Die Anbieter besitzen eine Zulassung durch die BaFin, sodass du von einem gesetzestreuen Verhalten ausgehen kannst. Geld auf Robo-Advisor-Konten wird von der Partnerbank verwaltet. Deine Einlagen fallen unter den Schutz der gesetzlichen Einlagensicherung. Dritte haben keinen Zugriff auf dein Geld. Auszahlungen sind nur auf das von dir hinterlegte Referenzkonto möglich.

Einlagen sind bis mindestens 100.000 Euro geschützt. Das beim Robo-Advisor vorhandene Kund:innenvermögen ist als Sondervermögen gegen eine Anbieterpleite geschützt.

Wertpapieranlagen wie Aktien und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Es besteht daher das Risiko, erhebliche Kursverluste zu erleiden. Realisiert werden Verluste immer erst mit dem Verkauf. Hierzu haben wir den Artikel Robo-Advisor Sicherheit verfasst, um dich detaillierter zu informieren.

Was ist der Unterschied zwischen einem Robo-Advisor und einem Robo-Trader?

Ein Robo-Trader ist eine automatisierte Handelssoftware (bekannt als Expert Advisors) und bezieht sich auf einen computergestützten Handelsprozess. Das Softwareprogramm führt selbstständig Transaktionen durch. Diese beruhen auf spezifischen Vorgaben der Nutzer:innen (Zeit, Preis, Menge etc.).

Ein Robo-Advisor ist ein digitaler Dienst, der für den Vermögensaufbau seiner Kund:innen und die Vermögensverwaltung Computeralgorithmen nutzt. Den Computerprogrammen liegen bestimmte Finanzmodelle zugrunde. Der Robo-Advisor verwendet die im System befindlichen Kund:innendaten und empfiehlt, basierend auf der jeweiligen Anlagestrategie, ein Portfolio.

Gibt es bei Robos eine Mindestanlagehöhe?

Ja, bei den meisten Robos gibt es eine Mindestanlage. Im günstigsten Fall reicht 1 Euro als Einmalanlage. Bei anderen sparerfreundlichen Robos bist du mit 50 oder 100 Euro willkommen. Im Durchschnitt werden 500 Euro bei Einmalanlage und 25 Euro bei Sparrate gefordert. Einige Robos setzen die Höhe der Mindestanlage mit 10.000 bis 100.000 Euro weitaus höher an.

Haben Robo-Advisor eine Mindestanlagedauer?

Nein – beim Robo-Advisor hast du jederzeit die Kontrolle über dein Vermögen. Du musst dich nicht langfristig binden. Kündigungsfristen gibt es nicht, sodass du bei Bedarf schnell über dein Kapital verfügen kannst. Du musst einen Verkaufsauftrag erteilen, dessen Realisierung inklusive der Überweisung auf dein Konto 2 bis 3 Tage in Anspruch nehmen sollte.

Gibt es auch anonyme Robo-Advisor?

Nein. Anonym können weder ein Robo-Advisor noch du als Investor:in agieren. Anonymes Geldanlegen würde den Grundsätzen der Bekämpfung von Geldwäsche widersprechen.

Selbst wenn sich im Vorfeld einer Anlagevorbereitung die Möglichkeit ergibt, bei bestimmten Eingaben anonym zu bleiben, werden für einen konkreten Antrag und Vertrag der Name und die Adresse des / der Nutzer:in verlangt. 

Die Identifizierung erfolgt via Postident- oder VideoIdent-Verfahren. Das Anlagedepot wird zudem bei einer Partnerbank geführt, was die Frage nach Anonymität bereits erübrigt.

Kann ich mit einem Robo-Advisor auch in Kryptowährungen investieren?

Nein, oder besser noch nicht. Im Internet wirst du bei Recherchen zum Thema auf Krypto-Roboter mit Bezeichnungen wie Bitcoin Code, Bitcoin Profit oder Bitcoin Revolution stoßen. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um betrügerische Angebote. Die BaFin (Mitteilung von 01.07.2021) ermittelt gegen Plattformen bzw. die verantwortlichen Werber.

Für 2024 hat das Fintech Rudy Capital die Markteinführung des ersten deutschen Krypto-Robo-Advisors „Rudy“ angekündigt. Sobald das Angebot am deutschen Markt verfügbar ist, kannst du mit einem Robo-Advisor auch in Kryptowährungen investieren. 

Was passiert mit meinem Robo-Depot in meinem Todesfall?

Das Robo-Depot wird weitergeführt. Das verwaltete Vermögen gehört zur Erbmasse. Auf das Vermögen haben bevollmächtigte Personen sofort und Erb:innen meist mit einer gewissen Verzögerung Zugriff. Erb:innen müssen zunächst einen Erbschein oder das Testament (inkl. Eröffnungsprotokoll) besorgen und beim Anbieter vorlegen. Soll das Vermögen einer bestimmten Person zugedacht werden, muss im Testament ein entsprechender Vermerk erfolgen.

Zu beachten ist, dass die zu zahlende Erbschaftssteuer auf der Grundlage des Depotwertes am Todestag ermittelt wird. Bei Nichterreichen der gesetzlichen Freibeträge bleiben Erb:innen steuerfrei. Fällige Abgeltungssteuer geht zulasten künftiger Depotinhaber:innen.

Verliere ich mein Investment, wenn ein Robo-Advisor Pleite geht?

Nein, du verlierst dein Investment nicht, wenn ein Robo-Advisor Pleite geht. Uneingeschränkt gilt das, wenn mittels Robo-Advisor in Deutschland in ETFs und andere Wertpapiere investiert wird. Die Einlagensicherheit resultiert aus der Einstufung des Investments als Sondervermögen. Die Vermögensanlage und -verwaltung erfolgt über Partnerbanken der Robo-Advisor. Weder Robo-Advisor noch Partnerbank besitzen Zugriff auf das Vermögen. 

Unsere Testberichte in der Übersicht

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Thomas Detlef Bär

Veröffentlicht von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.